Abstract |
Simulationen von geowissenschaftlichen Modellen werden heute meist mit
Hilfe von Programmarchitekturen und -sprachen durchgeführt, die es nicht
oder nur schwer ermöglichen auf unterschiedlichen Rechnerplattformen und
Betriebssytemen abzulaufen, Online-Resourcen, wie Datenbanken und Werte
von Meßstationen, aber auch flexibel und erweiterbar eigene
geowissenschaftliche Modelle einzubinden.
Im Rahmen des, von der DFG geförderten Schwerpunktprogrammes V3D23
wurde ATLAS20004 als Gemeinschaftsprojekt des Institutes für Informatik
der Universität Leipzig5 und des Institutes für Physische Geographie der
Universität Freiburg6 im Zeitraum von 1.12.1997 bis 9.5.2000 durchgeführt
und ein Prototyp eines Web-basierten digitalen Atlas entwickelt, der auf diese
Punkte eingeht.
Hierzu werden beispielhaft klimatologische Modelle unterschiedlicher
Komplexität für den Einsatz in Web-Atlanten aufbereitet. Datengrundlage
sind digitale Karten (Geländemodelle, Landnutzungsklassifikationen,
Luftbilder) und Klimameßreihen die in einer serverseitigen Datenbank
abgelegt sind. Bisher beschränken sich die Daten auf den Untersuchungsraum
Südbaden.
Dem Nutzer (Anfänger, Fortgeschrittener oder Wissenschaftler) bietet sich
die Möglichkeit Daten aus der Datenbank auszuwählen und mit den bereits
implementierten Modellen Simulationen durchzuführen und zu visualisieren.
Darüber hinaus ist geplant, daß jeder Nutzer eigene Datenquellen und
Modelle einbringen kann, um so existierendes Wissen und Daten
wiederzuverwenden. Geowissenschaftliche Modelle werden dadurch einem
breiteren Nutzerkreis zugänglich gemacht und austauschbar.
Verschiedene in ATLAS2000 realisierte Konzepte und eingesetzte
Technologien werden im Vortrag am Beispiel eines Modells zur Berechnung
von Karten der nächtlichen Oberflächentemperatur in wolkenfreien
Strahlungsnächten vorgestellt. Das Modell ermöglicht dem Nutzer aus einer
Klimadatenbank eine beliebige Strahlungsnacht auszuwählen und auf der
Grundlage eines digitalen Geländemodells, einer Landnutzungsklassifikation
und der Temperaturmeßwerte eine Karte der nächtlichen
Oberflächentemperatur zu berechnen und zu visualisieren. Es handelt sich
hierbei um ein statistisches Modell, daß die Berechnungen in verschiedenen
Auflösungsstufen durchführen kann. Dadurch wird eine progressive
Übertragung der Modellergebnisse von Server an den Client möglich. |